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Multimodales digitales Trainingssystem für die Neurochirurgie

Das Spektrum des operativen Alltags in der Neurochirurgie umfasst eine große Anzahl differenter Operationen und Operationstechniken. Je nach Größe und Einzugsgebiet der jeweiligen Neurochirurgischen Klinik werden bestimmte operative Eingriffe weniger als 5-10-mal pro Jahr durchgeführt, eine Lernkurve kann damit nur selten auftreten. Gleichzeitig sind die Ansprüche durch den Patienten an den Neurochirurgen wie in allen chirurgischen Disziplinen deutlich gewachsen. Er erwartet zu Recht einen Operateur mit entsprechender Erfahrung für jeden Eingriff. Eine Resektion des Tumors mit Sicherheitsabstand ist am Hirn nicht möglich. Jede Hirntumoroperation ist mit einem hohen technischen und personellen Aufwand verbunden. Neuronavigation, Mikroskop, Ultraschall und verschiedene Bildmodalitäten müssen zur effektiven Interpretation und Nutzung verstanden und koordiniert werden. Dies ist nur durch ein standardisiertes und objektivierbares Training des Neurochirurgen für alle Aspekte der Tumorchirurgie erlernbar und kann nicht allein praktisch am Patienten im OP Saal verlaufen. Ein Trainingssystem zum Erlernen, zum Verständnis und zum Training der Abläufe von Operationen am Hirn ist daher dringend notwendig.

Gemeinsam mit der Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie Universitätsklinikum Leipzig entwickelt PHACON derzeit ein Multimodales digitales Trainingssystem für die Neurochirurgie.

Dieses Projekt wird finanziell unterstützt durch Mittel der Europäischen Union und des Freistaates Sachsen.

Ziel des Projektes ist es, einen neurochirurgischen Trainer zu entwickeln mit dem es möglich ist patientenspezifischen Datensätzen zu verarbeiten und so verschiedene Tumorlokalisationen für den Chirurgen abzubilden. Eine solche Vorgehensweise ermöglicht ein flexibles und breites Anwendungsspektrum. Der Chirurgen durchläuft dabei alle Stationen. Angefangen von der Planung mittels einer eigenen Software, über die Durchführung am realistischen Hirnmodell bis hin zur Bewertung des Eingriffs. Der Eingriff am Modell wird dabei um einen neuen Ansatz erweitert. Über ein Augmented Reality Szenario werden zusätzliche Inhalte und Bilder über eine Brille direkt in das Sichtfeld des Chirurgen projiziert.  Dieser neuartige Ansatz bietet den Vorteil, die reale Welt des haptischen Phantoms mit einer virtuellen Welt, welche durch die Brille sichtbar wird, zu verbinden. Damit kann ein Training mit realen Instrumenten und haptischem Feedback erfolgen und andererseits zusätzliche virtuelle Inhalte wie bspw. Pathologien und Risikostrukturen eingeblendet werden